Alita: Battle Angel

Ach seufz. Ich sollte mehr auf mein Bauchgefühl hören. Eigentlich wollte ich den Film nicht so wirklich ansehen. Nicht so meine Kragenweite, schon vom ersten Look and Feel. Ich glaube es war ein Interview mit Christoph Waltz, der eine der Hauptrollen in dem Film spielt, weshalb ich dann doch neugierig wurde. Er hat in dem Interview von dem Film geschwärmt, dass er viel Tiefgang und Interessantes darin gefunden hätte, bla bla bla. Das, was halt alle Schauspieler, die für einen Blockbuster engagiert wurden, so erzählen. Bei Waltz hatte ich halt mit einem gewissen Glaubwürdigkeits-Bonus gerechnet. Ein weiteres Pro-Argument war die Beteiligung von James Cameron. Angeblich wollte er den Film ursprünglich selbst machen, hat die Regie dann aber aus Zeitgründen an jemand anders abgegeben und fungierte nur mehr als Produzent.

Lange Rede, kurzer Sinn – es handelt sich um eine Kinderfilm, eine Comicverfilmung. Ja – deswegen braucht man einen Film noch lange nicht abstempeln! Richtig – „The Dark Knight“ & Konsorten zeigen, dass man seichtes Material im Verarbeitungsprozess aufwerten kann. Aber bei Alita mußte ich leider in den ersten paar Minuten merken, dass der Film in diese Höhen nicht aufschwingt. Ein Spezialpunkt, der mich von Beginn an anfuckte, ist das alte Schema des weiblichen, sexy-jungen Bots, welcher einerseits super-stark und mit tollen kämpferischen oder sonstigen Fähigkeiten ausgestattet ist. Und welcher dann aber neben aller Genialität dann trotzdem gleichzeitig ein naives dümmliches Hascherl ist. Welches sich dann auch gleich dem ersten männlichen Typen, den es seit seiner Geburt (gleich zu Beginn des Films) über den Weg rennt, insta-verliebt und alles für ihn zu tun bereit ist. Ich hab zu diesem Schema (welches sich schon seit längerer Zeit in der Filmgeschichte immer wieder in verschiedenen Aufgüssen wiederholt) vor einiger Zeit einen wirklich interessante, aufschlußreiche Analyse darüber gesehen. Wenn man so ein Schema dann mal erkannt und darüber nachgedacht hat, fucken einem solche feuchten Bubenträume nur mehr an oder sind einem peinlich.

Also das war das Grundsetting, unter dem ich diesen Film gesehen habe. Da gab’s aber auch sonst nix, was den Film für mich herausgerissen hätte. Tolle Special-Effects, ja. Auf IMDB übrigens exzellente Bewertungen.