The Invention of Lying

Das Gedankenexperiment dieses Films ist schnell erklärt: Was wäre, wenn die Menschen nicht lügen könnten? Und dann kommt einer aber drauf, wie das geht? Wie wäre denn eine Welt, in der nicht gelogen würde? Was würde der einzige Lügner mit seiner Gabe anfangen? Ich finde, diese Idee hat großes Potential. Man könnte diese fiktive Welt detailliert darstellen und damit unsere reale perfide persiflieren. Man könnte lustige logische Unmöglichkeiten/Gedankenspiele einbauen. Es wäre natürlich auch denkbar, ein geradezu philosophisches Werk daraus zu machen, mit einer Diskussion über Moral & Wahrheit. Man könnte natürlich auch den einen besonderen Menschen und seine Ideen & Wünsche in den Mittelpunkt stellen, und seinen Weg mit der neu erworbenen Gabe umzugehen.

Letzteres – die Begleitung des Protagonisten auf seinem Weg, die Konzentration auf dessen Wünsche und Begehrlichkeiten – ist es geworden. Nur leider ist die Ausführung schwach, die Ideen gehen sehr selten über das Allernaheliegendste und banalen Slapstick hinaus. Er will halt eine Frau kriegen. Die erstebeste quasi, mit der er zuletzt ein Blind-Date hatte. Diese Frau hat auch nix zu bieten, außer dass sie hübsch ist. Und dafür lügt er dann… und das nicht mal auf irgendwie intelligente oder wenigstens charmante Weise. Den Seitenhieb auf die Religion („the man in the sky“) fand ich nett und manchmal etwas witzig, reißt den Film aber auch nicht raus.