Der Film zeigt in großem Detailreichtum ein vertracktes Beziehungsdrama. Ort der Handlung ist überwiegend ein schönes Ferienappartment in Sizilien, auf dem ein Pärchen (Tilda Swinton & ihr jüngerer Freund, mit dem sie schon 6 Jahre zusammen ist) ihren Urlaub verbringen. Später kommen Freunde zu Besuch (im Mittelpunkt: Ralph Fiennes und seine frühreife Tochter), die in speziellen Verbindungen zu dem Pärchen stehen. Die verschiedenen Charaktere erhalten Zeit für die Entfaltung am Screen. Den Szenen wird jeweils viel Zeit gelassen, um die jeweilige Stimmung zu erfassen und aufzusaugen.
Es gab immer wieder Momente im Film, in denen ich dargestellte Persönlichkeiten oder auch Beziehungen zwischen Menschen nicht verstanden habe und ich irritiert war. Die Tochter und ihr Verhalten ist so ein Beispiel. Oder auch ganz generell die Szene, als der ganze Freundestross beim Feriendomizil auftaucht und man als noch unbedarfter Zuseher in dieses Beziehungsgeflecht hingeworfen wird und sich über den seltsamen Vibe, der über der Szene schwebt, wundert. Aber während man sich anfangs noch denkt „und das sollen Freunde sein?“, so lernt man die Komplexität der Beziehungen mit Ablauf des Films zunehmend auf beobachtende Weise wahr.
Technisch ist der Film in Ordnung – er ist rein digital gedreht und das sieht man aber auch. Einige Szenen im Dämmerlicht waren unangenehm verrauscht, dafür entschädigen manche interessanten Kamerafahrten (vermutlich eine Kombination aus Drohnenflug und CGI).