Ich war ein großer Fan des Star Trek Franchise, und habe die originale, erste Serie (Star Trek) und auch dann die neuen Folgen mit dem großartigen Jean-Luc Picard gerne und viel gesehen. „Deep Space Nine“ habe ich dann bereits ausgelassen, um dann an „Voyager“ wieder durchaus Gefallen zu finden. Die letzten Serien jedoch – „Star Trek Enterprise“ und „Star Trek Discovery“ habe ich probiert, aber bald wieder sein lassen. Zu grell, zu bunt, zu seicht. Und jetzt ganz neu „Picard“ – eine Serie, in der der lange von der Bildfläche verschwundene großartige Picard wieder in den Dienst tritt. Erinnerung an früher? Ja, aber nur in Form von Auftritten der damaligen Stars und Namen, aber nicht in Form von klassischen Geschichten, typischweise abgeschlossen als Einzel- oder Doppelfolge, die eine unverzagte Raumschiff-Crew im Weltall auf der Suche nach neuen Abenteuern erlebt. Nein, Picard ist eine schwülstige, in dramatischer Remineszenz schwelgende Serie der Neuzeit – eine große Story über eine ganze Staffel in epischer Breite ausgewälzt.
Ja, die Art, diese Geschichte zu erzählen, hat sich geändert. Wäre da nicht… „The Orville“, ein illegaler Klon, eine Fälschung, die so aussieht, wie eine neue Star Trek Serie mit bewährter Methodik. Raumschiff, Musik, Kostüme, Vorspann, Format – alles sieht aus wie eine Fortsetzung der klassischen Serie in neuem Gewand, mit zwei wesentlichen Unterschieden: Erstens, es ist nicht offiziell Star Trek. Das originale Logo und der Name kommt nicht vor. Und zweitens: der Humorfaktor ist anders, überzeichnet, als wäre er einer Family-Guy-Folge entnommen. So anders ist gar nicht so sehr, wenn man den Humor mancher alten Folgen hernimmt – aber so konsequent und allgegenwärtig kennt man es doch nicht.
Wesentlich ist aber der Geist des Originals, die Suche nach neuem Leben, nach Abenteuern. Der Respekt vor anderen Zivilisationen, die Vorsicht beim ersten Kontakt. All das zeigt Orvilla wie im Original. Eine Liebeserklärung, detaillverliebt und mit exzellenten Special Effects.