The Menu hat für mich wundervoll funktioniert und gepackt bis zum Schluß. Das Setting ist ein exklusives & hochpreisiges Abendessen für eine Gruppe an Prominenten auf einer entlegenen Insel. Ein Team von Spitzenköchen bereitet einen Gang nach dem anderen vor. Die Küche ist integriert in dem Raum, in dem auch die Gäste essen. Bereits auf der Hinreise auf dem Boot fängt das Erlebnis an, und es gibt den ersten vielversprechenden Gruß aus der Küche. Der Chef (gespielt von Ralph Fiennes) leitet durch den Abend und gibt zusätzliche Erläuterungen zu den Kreationen.
Wenn es sich darauf belaufen würde, wäre der Film aber nur eingeschränkt interessant – doch bereits bald nach der Ankunft ändert sich die Stimmung, das ganze Setting wird etwas creepy. In der Küche herrscht Befehlston wie beim Militär. Auch Richtung der Gäste wird recht streng kommuniziert. Zu Beginn lassen sich alle darauf ein, da der Ruf des Chefs ihm vorauseilt und man versucht seine Kunst so ernst zu nehmen und zu respektieren. Die Stimmung schlägt um in eine Mischung aus Angst und Unglauben – es handelt sich hier sicherlich nur um eine Performance?
Auf genau diesem Drahtseil – nämlich „worum handelt es sich hier eigentlich – Performance oder Horror“ – stolziert der Film eine ganze Weile sehr erfolgreich. Ästhetisch gekonnt in Szene gesetzt, mit Opulenz in Bild und Ton macht es einem der Film leicht, hier mit zu rätseln. Das Ende möchte ich hier an dieser Stelle nicht vorweg nehmen. Mahlzeit!