Wieder einmal ist die Erde unwirtlich geworden, und sieht aus, wie eine riesige Müllhalde, oder wie ein Slum. Eine wiederkehrende Idee in der Science Fiction, und wem will man es verdenken, angesichts der Dummheit der Menschheit. Im Film Elysium hat sich eine Kaste an wohlhabenden Priviligierten einen Zufluchtsort im Weltall gebaut, an dem sie ihr Leben verbringen – Elysium, eine Miniwelt mit eigener Atmosphäre, gebaut als Torus in einer Satellitenlaufbahn um die Erde. Rein visuell und tricktechnisch ist der Film exzellent umgesetzt, und das war sicherlich der Hauptauslöser, warum ich den Film überhaupt gesehen habe. Das „Leo“ der Menschheit, Elysium eben, sieht prachtvoll aus, und die allgegenwärtigen Robsis ebenso. Die Welt hingegen wirkt wie ein mexikanisches Slum. Unmittelbar drängt sich der Vergleich mit der momentanen Flüchtlingskrise auf. Eine große Masse an Menschen möchte an einen Ort, auf dem es schön ist und wo man gut versorgt ist. Gleichzeitig ist klar – der schöne Ort bietet nicht Platz für alle. Und so entscheidet Macht & Geld über die Aufteilung wo man zu leben hat, in Hollywood-manier stark überzeichnet. Auf der Erde eine einzige Müllhalde, und lauter ganzkörpertätowierte Brutolo-Prolos. Auf Elysium die feine, aber eiskalte Gesellschaft. Zäune nicht nötig – rogue Weltraumshuttles werden einfach abgeschossen.
Leider gibt der Film dann aber aus dieser Idee nicht viel her. Hauptsächlich sieht man Kämpfe des Hauptdarstellers der „armen“ Seite, Matt Daemon, gegen Roboter und einen lustig ultrabrutalen Söldner, der für die böse Sicherheitsschefin von Elysium, dargestellt von Jodie Foster, antritt. Die Liebesgeschichte mit der Krankenschwester und ihrer Tochter wirkt künstlich und aufgesetzt. Und Lösung für die Flüchtlingskrise bietet der Film auch keine. Wär auch viel verlangt, zugegeben… Denkwürdig für mich war die eine Szene mit Jodie Foster, in dem sie die moralische Problematik der Situation eingesteht, und Verständnis (aber kein Entgegenkommen) für die Flüchtlinge zeigt. Hat mich an Diskussion über die reale Situation bei uns mit Menschen erinnert, die hier einen ähnliche Standpunkt einnehmen. Am Ende siegt halt für die meisten die Besorgnis um das eigene Wohlergehen, und ein schlichtes Annehmen der Härte des Lebens. That’s Evolution.