Kidding

Jim Carrey mag ich, ich mochte schon früher seinen extravaganten und schrägen Humor. In den letzten Jahren hat er sich persönlich als Mensch sehr gewandelt, wer mehr dazu erfahren möchte, kann sich zB dieses Video ansehen. Ich finde diese Wandlung, auch wenn sie vielleicht zunächst bedenklich oder gar krankhaft anmutet, sehr eindrucksvoll und ich denke ich kann die Beweggründe und den Sinn dahinter erkennen.

Und dann wäre da noch Michel Gondry, den ich ebenfalls schon seit langem am Radar habe und den ich mit seinem Stil und seiner kindlichen, praktischen Kreativität sehr schätze. Er hat zB die frühen Air-Musikvideos, aber auch eine andere sehr witzige und schöne Musikvideos kreiert, und hat sich aus dieser Ecke kommend in das ernstere, „vollwertigere“ Fach bewegt.

Umso interessierter war ich, als ich von diesem aktuellen Projekt gehört habe, in dem Jim Carrey die Hauptrolle spielt und Michel Gondry (meistens) Regie führt, und habe es mir komplett (es gibt zwei Staffeln) angesehen. Tja was soll ich sagen – diese Rolle und diese Geschichte scheinen Jim Carrey geradezu auf den Leib geschrieben worden zu sein. Findet sich auf IMDb auch bei einer der Trivia dazu. Man erlebt in der Serie einen Mann, der sich so in seiner Rolle, der offiziell zu spielen hat, verliert, dass er seine eigene Geschichte, seine eigenen Bedürfnisse, nicht zuletzt seine eigene Familie hinten anstellt.

Das ist manchmal schwer anzusehen, es ist für meine Geschmack bisweilen zu dramatisch, zu schwer, zumal diese Schwere und Dramatik eben so künstlich, so selbstgemacht daherkommt. Niemand zwingt ihn dazu, so zu sein, er ist es aus eigenen Stücken.