Ich wollte wieder mal einen „leichten“ Film sehen – da hat sich dieser französische Komödie (international vermarktet als „The Speech“ oder „The Wedding Speech„), die schon länger auf meiner Festplatte herumlag, angeboten. Ich wurde nicht enttäuscht, ich fand ihn durchaus unterhaltsam. Inhaltlich geht es um einen Mann, der kürzlich von seiner Frau verlassen wurde. Er hat die Tatsache noch nicht verarbeitet und hängt in Gedanken rund um seine Vergangenheit, als er von seinem Schwager gebeten wird, eine Hochzeitsrede für die nahende Hochzeit seiner Schwester vorzubereiten. Die Vorstellung, im Rampenlicht stehend eine Hochzeitsgesellschaft unterhalten zu müssen und damit dem Wunsch seiner Familie nachzukommen, stresst den eher schüchternen Typ aber sehr. Immer wieder tagträumt er verschiedene Varianten der Rede, gleichzeitig versucht er wieder an seine Ex ranzukommen.
Gestalterisch ist der Film durchaus sympathisch und ideenreich. Die Farben sind pastellig, manche Szenerien erinnern an Wes Anderson Filme (nicht ganz so unwirklich, aber tendentiell). Er ist eher schnell geschnitten, mit zahlreichen Flashbacks zu Szenen in der Vergangenheit oder Varianten der Realität, die er sich nur vorstellt. Oft wird für einen schnellen Gag zu einer Szenerie geschwenkt, die nur für wenige Sekunden gezeigt wird, um dann wieder fortzusetzen. Immer wieder durchbricht er die vierte Wand und spricht mit dem Publikum, erklärt sich im Moment. In Summe machen diese Methoden es einem leicht, an der Stange zu bleiben – denn selbst wenn ein Gag mal nicht funktioniert, ist man sowieso schon wieder beim nächsten.