Love Actually

Ich dachte, ich lasse mich auf einen „Feel-Good“-Movie ein, sowas kann man ab und zu mal brauchen, und wenn es gut gemacht ist, kann es ja vielleicht funktionieren. „Love Actually“ ist auch recht gut bewertet und kann sozusagen als Klassiker des Genres gelten, so meine Vermutung.

Leider fand ich ihn aber dann aber doch sehr underwhelming, to say the least. Ich hatte ein Problem mit den althergebrachten Rollenbildern von Mann und Frau, die dort gezeigt werden. Männer sind dort eher ältere weirde Säcke, eher Alphas, Frauen hingegen die hübschen Trophäen, und die zahlreichen Ministories die hier zwischen den potentiellen Pärchen geschrieben werden, sind auf den Haaren herbeigezogen: Der Prime-Minister, der sich nach einer Begegnung mit der Haushälterin plötzlich Amerika gegenüber resolut zeigt. Oder Brite, der meint er geht jetzt nach Amerika, um dort hotte Chicks zu finden, denn sie würden auf seinen britischen Akzent stehen (bescheuerte Idee, aber sie funktioniert dennoch).

Ich glaube, der Film spielt sehr viel mit der Idee von „Liebe auf den ersten Blick“. Genau dies, dieser Moment, der zwischen zwei Menschen passieren kann, wird in diesem Film immer und immer wieder ausgekostet, zwischen verschiedenen Menschen. Da muß gar nicht viel gesprochen werden dafür. Zwei Menschen laufen sich das erste Mal über den Weg, es werden vielsagende Blicke ausgetauscht, die Kamera schaut neugierig auf eine ganz bestimmte Art hin, und jeder weiß – oh, die finden sich ganz super! Und sobald das für alle mal klar ist, ist die restliche Handlung nur mehr Staffage, nur mehr Mittel zum Zweck, der Weg zum Ziel, wer traut es sich zuerst zu sagen, zuerst einen Move zu machen.

So simple Momente können ganz wunderbar funktionieren im Film, aber mir war es zu viel. Zu viele unterschiedliche Paare, zu aufgesetzt, zu wenig Substanz dann dahinter.