Undone ist wieder eine dieser kleinen, feinen Mini-Serien, die eine schöne Idee in einer übersichtlichen Anzahl an relativ kurzen Folgen fertig erzählen. Eine Wohltat in Zeiten der Mega-Serienflut und der begrenzten Lebenszeit, die man für derlei Unterhaltung zur Verfügung hat.
Die Serie fällt zuerst mal mit ihrer graphischen Aufmachung auf, die mittels Rotoskopie erzeugt wurde. Dabei wird echtes Filmmaterial als Blaupause für Comiczeichner verwendet, die so Bild für Bild äußerst realistische Outlines als Vorlage haben. Es sieht aus wie Cartoon, aber mit realistischer Anmutung, besonders bei schnellen komplexen Bewegungen und Szenen. Das ganze wird dann noch vermengt mit aufwändigen, fast schon psychadelischen Sequenzen und Vermischungen verschiedener Szenen.
Inhaltlich bedient sich die Serie dem bereits bekannten und vielfach interpretierten Thema der Schizophrenie und erzählt vor diesem Hintergrund eine Familientragödie, nämlich den Todesfall des Vaters der Protagonistin, der vor vielen Jahren in der Kindheit derselben stattgefunden hat. Alma, so heißt die 28-jährige Frau, lernt mit Hilfe von Flashbacks in der Zeit zu reisen und auf diese Weise das Unglück aufzuklären.