Crimes of the Future

Cronenberg hat sich über die Jahre einen Namen gemacht für seltsam gruselig Biotech Fiktionen wie zB Die Fliege, Spider oder Existenz. Nun hat er mit Crimes of the Future einen Film hingelegt, der sich mit einer Zukunftsvision beschäftigt, in der Modifikationen des eigenen Körpers und das gegenseitige Operieren der heißestes Scheiß sind, in Kunstperformances zelebriert werden und generell als Liebesbeweis absolut geeignet sind.

Viggor Mortensen und Léa Seydoux stellen ein solch fortschrittliches Liebespaar dar, die aber eben keinen gewöhnlichen Sex mehr pflegen, sondern lieber neu gewachsene Organe ihren Körpern entnehmen. Fremdgehen gibt’s in diesem Szenario auch, hier werden dann Körper dritter aufgeschnitten oder man stellt seine Organe einer Kunstsammlung zur Verfügung. Generell ist die Darstellung der Kunstszene in diesem Film eine, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat, und die für mich irgendwie absolut glaubwürdig funktioniert hat. Durch technologischen Fortschritt sind die Körper in dieser Welt nicht mehr anfällig auf Krankheit und Siechtum – die Menschheit reagiert, typisch wie so oft, mit einem Ausreizen der Grenzen sowie dann auch den Drang zurück zur Vergangenheit, zu künstlichem Schmerz und Einschränkungen. Ganz klar ein Betätigungsfeld für Kunst.

Es entwickelt sich dann auch noch ein Handlungsstrang bezüglich eines Auswuchses des Transhumanismus, in welchem der Mensch dann in der Lage ist, sich von Plastik zu ernähren. Nicht klar war mir das Ziel der beiden Unternehmensmitarbeiterinnen, die in der zweiten Hälfte des Films anfangen, Kunden ihrer Home-Appliances abzumurksen. Alles in allem etwas confusing, definitiv verstörend, aber interessant!