Ricky Gervais hatte ich schon länger am Radar, weil er bei den Gelegenheiten, bei denen ich ihn sah, immer einen wirklich extrem frechen, teilweise sehr schwarzen Humor hatte, und ich ihn deshalb herausstechend fand. Auf die Idee, extra nach Werken von ihm zu suchen, kam ich bis dato nicht. Ein Artikel im Standard hat mich dann darauf gestoßen, dass es schon mehrere von ihm gestaltete Serien gibt. Nachdem die Kritik dort außerdem recht gut ausfiel, hab‘ ich mich auf After Life eingelassen. Es geht um einen Mann, der seine Frau durch Krebs zu früh verloren hat, und daraufhin in ein Loch und eine Sinnkrise stürzt. Versprochen wurde mir, dass der Charakter dann in einen derartige „Scheiß drauf“-Modus schaltet, dass Ricky Gervais derber Humor dann plötzlich damit alltagstauglich bzw. glaubhaft wird. Klingt gut!
Leider war ich dann etwas underwhelmed, als ich mir die erste Staffel angesehen habe (muß zugeben, hab’s auch nicht ganz geschafft und irgendwann in der Mitte aufgehört). Erstens ist der Humor leider nicht so extrem und so spritzig, wie ich es in meinen bisherigen Zufallsentdeckungen empfunden habe. Und zweitens bleibt dann halt leider, wenn die starke Überzeichnung durch Humor nicht so ausfällt wie erhofft, dann als Hauptcharakter eben doch wieder nur ein in Selbstmitleid badender Mann übrig, der die ganze Welt und sein Leben hasst – und das ist dann doch nichts, was ich mir ernsthaft länger ansehen möchte. Vielleicht gebe ich dem Rest der Serie nochmals später eine Chance, das Leben in der Redaktion des lokalen Schundblattes ist doch ganz witzig anzusehen.