Eyes Wide Shut

Der letzte Film von Stanley Kubrick, Eyes Wide Shut, dreht sich um ein verheiratetes Paar, das von Nicole Kidman und Tom Cruise verkörpert wird. Sexualität ist in dem Film ein vorherrschendes Thema. Geheime sexuelle Phantasien, die durchaus belastend für eine Beziehung sein können und möglicherweise nicht leicht zu nehmen sind, werden einander anvertraut. In den sozialen Szenen, in denen die beiden zu sehen sind (zB Parties) wird heftigst mit jeweils dem anderen Geschlecht geflirtet – sowohl von ihr, als auch von ihm. Mit Ideen von Gruppensex mit unbekannten, anonymen Menschen wird zuerst gedanklich gespielt, im späteren Verlauf des Films wird es dann auf äußerst mysteriöse Weise Realität. Im Großen und Ganzen gehen die beiden sehr reif & vernünftig damit um, und sind nicht übertrieben eifersüchtig.

Eigentlich finde ich das Thema des Flirtens mit anderen (aus einer Beziehung heraus) als interessant und diskussionswürdig. Wo fängt es an problematisch zu werden? Wie entsteht Eifersucht? Wann ist sie gerechtfertigt? Aber selbst unter diesen ergebnisoffenen Gesichtspunkten fand ich weder Kidmans noch Cruise Performance in diesen Szenen für mich stimmig oder nachvollziehbar. Besonders Cruise mit seiner Sonnyboy-Art, der jeder dahergelaufenen Frau (die sich natürlich immer sofort in ihn verliebt) schöne Augen macht, sich in Kussposition bringt, aber dann die andere Seite die Arbeit machen (und die Verantwortung tragen) lässt, ist bestensfalls weird, kritischer gesehen sogar abstossend. Seien es die Models auf der Party, dahergelaufene Prostituierte auf der Straße, oder Töchter, die soeben ihren Vater verloren haben – alle sind interessiert an ihm und Herr Cruise läßt es über sich ergehen.

Der mysteriöse Geheimbund, seine Akteure und Machenschaften, werden nur wenig aufgelöst. Wegen dieser sollte man sich den Film eher nicht ansehen, sonst wird man enttäuscht.