Gone Girl

David Fincher kann gut Geschichten erzählen, und in diesem Fall ist es eine schöne, lange, dennoch nicht langweilige Psychogeschichte. Ein Ehe-thriller. Die Geschichte baut sich wunderbar auf, hat ihre creepy Wendungen, und ihre traurigen, abgründigen Charaktere. Ich bin in diesem Blog normalerweise nicht so zimperlich, auch mal zu spoilern, aber für dieses Werk möchte ich es wirklich vermeiden, um niemanden, der auch nur versehentlich weiterliest, etwas zu vermiesen. Nur so viel: So schön schräg und unvorhergesehen die Geschichte sich entwickelt, so einen leichten bitteren Nachgeschmack hat die Absurdidät dann doch gegen Schluß. Ab der letzten halben Stunde verliert der Film für mich etwas an Reiz, weil ich die Motive des Hauptcharakters so gar nicht mehr nachvollziehen kann (und an seiner Stelle schon längst die Flucht angetreten hätte). Man darf hinzufügen, dass der Film überhaupt viele Details präsentiert, die eigentlich sehr unrealistisch sind, und so niemals durchgehen würden. Da kommt es auf die Persönlichkeit des Betrachters an – wenn man auf der pingeligen Seite ist, hat man damit sicherlich ein Problem. Ich konnte den Film jedoch über weite Strecken genießen…