Master Gardener

Für diesen Film habe ich wieder mal aufgrund des besonderen Setting entschieden, bzw. der Thematik des Gärtnerns, die aufgrund unserer derzeitigen Freizeitgestaltung gerade äußerst passend war. Durch den Trailer war mir bewußt, dass es darum nicht vorrangig gehen würde, aber egal. Gehen tut es um einen ehemaligen Nazi, der geläutert ein neues Leben als Gärtner anfängt. Er arbeitet unter anderem für ein alte Witwe, die von Sigourney Weaver dargestellt wird. Diese bittet ihn bald um einen Gefallen – er solle eine entfernte Verwandte von ihr als Praktikantin anstellen. Diese junge Frau hatte einige Schicksalsschläge in ihrem Leben, welche sie auf eine schiefe Bahn geraten ließen. Es entwickelt sich eine Romanze zwischen der Frau und dem Gärtner.

Der Film bekommt einen Bonuspunkt für die ausgefallene Story und das ungewöhnliche Setting. Der Film nimmt sich auch Zeit für die Entwicklung der Geschichte und der Charaktere. Dennoch war ich enttäuscht und würde den Film nicht weiter empfehlen. Vielleicht mache ich auch den Fehler, dass ich mein Realitätsverständnis auf ein eher poetisches Werk überstülpe. Aber sei’s drum: Für mich ist eine der zentralsten Beziehungen in diesem Film, nämlich der zwischen Maya, der jungen Frau auf Abwegen und Narvel, der Gärtner, vollkommen unglaubwürdig. Angefangen von sozialer Herkunft, Kommunikation sowie Alter gibt es überhaupt keine Anknüpfungspunkte zwischen den beiden. Einzig die besondere Lebenssituation der jungen Frau, bedroht von ihrem Freund und orientierungslos, und er als Autorität im Gärtnern als möglicher Schutz und Ankerpunkt stehen diesen Unstimmigkeiten entgegen. Die reiche Witwe hingegen wirkt fast wie ein Karikatur ihrer selbst – egomanisch und kalt thront sie auf ihrem Landsitz, zeigt sich kurz gönnerisch, um dann beleidigt zu sein, wenn jemand auf neugierige (in Wirklichkeit eitle) Fragen ehrlich antwortet. Die Darstellung der Drogenszene ist skurril. Der Soundtrack ist unterirdisch.