Woody Allen. Ich hab‘ mich schon öfter darüber aufgeregt, und natürlich bringt es nichts, wenn ich es wieder tue. Aber dieses upper-class Getue in seinen Filmen geht mir eigentlich grundsätzlich auf die Nerven und ich finde es auf eine verstörend seltsame Weise sowohl faszinierend als auch peinlich. In diesem speziellen Film von ihm wird es zudem dann auch noch so klar thematisiert, in dem es nämlich um einen Ex-Profi-Tennisspieler geht, der laut Film ein „poor boy“ mit wenig Geld ist, der aber im Verlauf des Films die Chance bekommt, sich in eine sehr reiche Familie einzuheiraten. Er nimmt einen Trainerjob in einem Londoner Tennisclub an, lernt dabei Bruder und Schwester dieser Familie kennen und freundet sich mit diesen an. Die Schwester, die sich sofort in ihn verliebt, wäre für ihn der Schlüssel zu einem gemachten Leben, während der Bruder mit einer hotten amerikanischen Schauspielerin verlobt ist. In diese verknallt sich der Protagonist dann auch tatsächlich, hat eine Affäre mit ihr etc.
Die wirklich verstörende Entwicklung dieser Geschichte ist, dass sich der hübsche Tennisspieler dann tatsächlich für die nicht so hotte Frau entscheidet, obwohl seine Leidenschaft eigentlich der anderen Frau gilt. Die Tatsache, dass seine Frau eine gute Partie ist, scheint nicht nur zu reichen, sondern auch die andere Option mit echter Leidenschaft zu schlagen. Tragisch, sich so etwas mit ansehen zu müssen. Ist er einfach zu feig, zu seinen Gefühlen zu stehen? Oder doch so geldgeil? Wie dem auch sei, es reicht nicht nur für solche dumme Entscheidungen, sondern sogar für Mord.