Nightmare Alley

Ein aufwändiger Kostümschinken über einen Mann, der in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg in einem herumtingelnden Jahrmarkt mitwirkt, um dort die Gäste mit seinen übersinnlichen Tricks zu unterhalten. Später macht er sich und seine Flamme von dort unabhängig und bringt seine zweifelsfrei vorhandenen, aber keineswegs magischen Fähigkeiten auf ein neues Level und macht sich als Medium einen Namen. Später lernt er eine Psychologin kennen (Cate Blanchett), mit der er gemeinsame Sache macht, um noch effektvoller und profitabler seine Kunden auszunehmen. Das Ende ist schräg und für mich unverständlich, der Protagonist endet als Geek, der unwürdigsten und traurigsten Figur des damaligen Entertainmentsspektrums, wiederum in einem Jahrmarkt.

Ich fand den Film durchaus unterhaltsam und trotz seiner langen Laufzeit nicht langweilig. Hauptsächlich lag dies an der Kraft der opulenten Bilder. Die Sets sind detailreich und liebevoll gestaltet, Kostümierung und Effekte handwerklich einwandfrei zum Einsatz gebracht. Als kleinen negativen Punkt könnte man nennen, dass ich den Protagonisten und seine Entscheidungen nicht immer nachvollziehbar und für mich verständlich empfunden habe. Warum lässt er sich auf das riskante Spiel mit der Materialisierung der verstorbenen Ehefrau ein? Warum ist es für ihn problematisch, dass er von der Psychologin betrogen wird? Also, so problematisch, dass er dann zum Trinker wird und sein ganzes Feingefühl und Geschick nun nicht mehr zum Einsatz bringt? Und warum zur Hölle trifft er zum Schluss die Entscheidung, sich zum Geek formen zu lassen?