The Butterfly Effect

The Butterfly Effect – ein Film aus der Kategorie „vor langer Zeit gesehen, und nun wieder bewußt Lust darauf bekommen, ihn wieder anzusehen“. Ich hab ihn damals sogar zwei Mal gesehen, und konnte mich erinnern, dass ich ihn doch auch als deprimierend und recht negativ gezeichnet empfunden habe.

Nun bei der dritten Ansicht 17 Jahre später nach Veröffentlichung des Films empfinde ich den Film immer noch als äußerst gelungen und unterhaltsam, selbst bei Fehlen sämtlicher Überraschungseffekte.

Die Grundidee ist rasch erzählt: Es geht um die Geschichte eines Mannes, der in seiner Kindheit die eine oder andere traumatische Situation durchleben musste. Dabei hatte er immer wieder Blackouts, und nach solchen Momenten scheinbar keinerlei Erinnerungen an das eben Geschehene. Später entdeckt er die Fähigkeit, dass er durch Lesen seines Tagebuchs in der Lage ist, sich wieder zu solchen Schlüsselstellen seines Lebens zurückzuversetzen. Dabei schafft er es aber nicht nur, teilweise verborgene Erinnerungen wieder auszugraben, sondern es stellt sich heraus, dass er diese Momente im wahrsten Sinne des Wortes neu erlebt, und sein Verhalten neu entscheiden kann. Dies hat dann wiederum Auswirkungen auf den weiteren Verlauf seines Lebens, was dann teilweise in plötzlichen extremen Lebensveränderungen resultiert (daher der Filmtitel, der sich auf den bekannten Effekt, der die Auswirkungen eines Flügelschlags des Schmetterlings auf das Weltklima bezeichnet, bezieht).

Soweit die ausgefallene Idee des Films. Einen kleinen Logikfehler gibt es, der ist aber wohl ganz bewußt in Kauf genommen worden, um die Erzählung auf unterhaltsam nachvollziehbare Weise zu ermöglichen. Denn wenn der Protagonist wirklich seine Gegenwart rückwirkend umstellen kann, indem er manche Entscheidungen neu trifft, dann kann er nicht sein Wissen und seine Erfahrungen der vorigen, alten Versionen seines Lebens mitnehmen. Und wenn man mal annimmt und zulässt, dass er das vielleicht doch kann, dann macht es immer noch keinen Sinn, dass sich sein Chrakter dabei so fundamental ändern soll (zB Wandlung vom Streber zum Edelprolet), und vor allem dass er dann nach der „Rückkehr“ vom Flashback zurück in der Gegenwart dann völlig überrascht über sein „neues“ Leben ist, und sich manchmal komplett daneben benimmt (weil er sein neues Leben eben noch nicht ausreichend gecheckt hat). Das ist zwar unlogisch, aber bisweilen ziemlich komisch und in der Erzähl-Chronologie lässt es sich aus Sicht des Zusehers natürlich gut nehmen (weil er dasselbe Problem hat).