Sully

Es war ein Gespräch unter Arbeitskollegen welches mich dazu veranlasste, noch am selben Tag diesen Film zu sehen. Wir sprachen über die hohen Sicherheitsstandards in der Luftfahrtbranche, über Unglücke und über gute und schlechte Piloten. Dabei kam die Sprache auf den Piloten jenes Flugs, der das Flugzeug aufgrund einer Kollision mit einem Vogelschwarm unmittelbar nach dem Abheben im Hudson River in New York notgewassert hatte. Er ist einer von den Guten.

Ich wusste gar nicht, dass dieses Ereignis verfilmt wurde – aber meine Freundin hat mich dann am Abend darauf hingewiesen. Client Eastwood führte Regie, Tom Hanks spielt Sully, den Captain. Ich bin kein Tom Hanks Fan, aber für diese Rolle ist er wie gemacht, sowohl optisch als auch vom Charaktertypus her.

Abgesehen davon war ich skeptisch, wie man aus diesem Ereignis, welches damals wenige Minuten gedauert hat, einen abendfüllenden Film machen kann. Nachdem mich aber das Thema an sich interessiert, habe ich es gewagt. Und ich war positiv überrascht, denn ich fand den Film keine Sekunde langweilig.

Mich hat das Filmerlebnis nachdenklich gemacht, weil es für mich die Frage aufgeworfen hat, was genau denn ein Film eigentlich haben muss, damit er mich packt. In diesem Fall ist die Handlung ja eigentlich banal. Ein Flugzeug muss notlanden, alle überleben. Aber die Emotionen der verschiedenen Beteiligten waren eben so dargestellt, dass man so mitfühlt, dass es dann als Zuseher zu regelmässigen Gefühlswallungen kommt. Ist es einfach nur gutes Kino-Handwerk? Ist es die Tatsache, dass man als Zuseher weiß, dass es sich um die Verfilmung einer wahren Geschichte handelt, die die Intensität hier steigert? Ich weiß es nicht. Es hat an dem Abend einfach für mich funktioniert.