The Father

Bei diesem Film handelt es sich um ein Drama, dass sich dem Thema Demenz widmet. Also ein sehr unerfreuliches Thema. Dennoch ist dieser Film absolut sehenswert und emotional packend. Wie ich hier an dieser Stelle schon öfter angemerkt habe, stelle ich immer wieder fest, dass es die scheinbar simplen Themen sind, die mich dann emotional am meisten fesseln. The Father ist aufgebaut wie ein Bühnenstück – was nicht überraschend ist, wenn man weiß dass es eine Adaption eines Bühnenstücks ist. Es erwarten den Zuseher also keine Special-Effects, außergewöhnlichen Kamerafahrten, nicht einmal exotische Sets oder malerische Landschaftsaufnahmen. Meistens reden 2 bis 3 Personen in einer Wohnung.

Im Mittelpunkt steht die Beziehung einer Tochter mit ihrem Vater. Sie scheinen in derselben Wohnung zu leben, und schon bald wird klar, dass es um die Suche nach einer Betreuung für den Vater geht, nachdem dieser aufgrund einer fortschreitenden Demenzerkrankung nicht mehr alleine gelassen werden kann. Der neue Freund der Tochter ist nicht angetan, dass sie gemeinsam leben, und hätte lieber, dass er im Heim betreut würde. Zudem gibt es Pläne, dass das Paar vielleicht nach Paris zieht.

Wie erlebt der Demenzkranke selbst alle diese Ereignisse und Überlegungen? Wie merkt man die Erkrankung, wenn man nichts mehr merken kann? Dies zu simulieren gelingt dem Film mit einem einfachen Trick. Für den Zuseher ist der Film nämlich ähnlich verwirrend wie für den Protagonisten. Fakten, die von den Personen besprochen werden, sind in der nächsten Szene plötzlich anders. Die verschiedenen Mitmenschen ändern mitunter auch einfach ihr Aussehen oder bekannte Gesichter repräsentieren plötzlich jemand anders. Sogar die vertraute Umgebung, die Wohnung, in der man lebt, verändert sich und sieht anders aus. Als Zuseher ist man verwirrt und unsicher, welchen Erinnerungen man nun vertrauen darf.

Ich stelle fest, dass dies schon der dritte Film ist, den ich zu diesem Thema gesehen habe. Die beiden anderen waren Honig im Kopf und Amour. Berührt haben mich alle 3, obwohl sie so unterschiedlich sind. Allen gleich ist die ultimative Tragik, die der Krankheit innewohnt. Ich neige so etwas dann auf mich selbst zu projizieren und leide umso mehr mit. Apropos: Anthony Hopkins, der Hauptdarsteller, heißt im Film auch Anthony. Einmal muss er im Film sein Geburtsdatum nennen und es handelt sich dabei tatsächlich um das  Geburtsdatum des Schauspielers. Er wird also kein Problem gehabt haben, sich in die Rolle hineinzuversetzen.